Da schreibe ich gerade einen kleinen Blog-Eintrag über den Herbst in Uppsala, der wirklich sehr schön, kalt und überaus farbenfroh ist, da nimmt mir das Wetter buchstäblich das Heft aus der Hand. Es ist Mitte Oktober, die Temperaturen sinken in der Nacht schon bis -5°C ab und - es fällt der erste Schnee. Zwar nur wenig und die Flocken schmelzen sofort wieder, aber der anbrechende Winter verschafft sich langsam Gehör. In Schweden soll es übrigens einer der härtesten Winter der letzten zwanzig Jahre werden, man darf also gespannt sein. Meine Mitbewohnerin ist Skilehrerin, mich würde es also nicht wundern, wenn ich in ein paar Wochen Skifahren werde oder mir auf gefrorenen Seen dank nicht vorhandener Schlittschuh-Erfahrung arge Blessuren zuziehen werde.
Viele Schweden hassen den Winter und blicken mit wenig Sympathie auf eine Zeit mit viel Kälte, Schnee und Dunkelheit. Darin liegt es auch begründet, dass hier Frühling und Sommer in vollen Zügen genutzt und jede freie Minute im Freien verbracht wird. Das bereits beschriebene "Kräftskiva" ist nur ein Beispiel dafür, auch ansonsten gibt es viele Feste und Feiertage, die sich dem Sommer, der Natur und dem Licht widmen, also alles Dinge, auf die in langen Monaten verzichtet werden muss. Aber dennoch kann man diese Zeit doch gut
überstehen, wenn man, laut meiner schwedischen Mitbewohnerin, den Schnee einfach zu wissen weiß und die wenigen hellen Stunden des Tages mit beschriebenen Aktivitäten füllt.
Es ist Mitte Oktober, seit über zwölf Wochen bin ich jetzt hier in Uppsala und der Herbst hat unübersehbar den Sommer abgelöst. Ich bin wirklich unglaublich froh, im August den
Sprachkurs gemacht zu haben. So habe ich noch ein paar Wochen Sommer in Uppsala genießen können, mit Fahrten zum See, Volleyball mit anschließendem Grillen und einigen
unangenehmen Sonnenbränden. Dadurch habe ich nicht, wie viele Kommilitonen, die erst später angekommen sind, das Gefühl etwas verpasst zu haben, weil sich die Temperaturen
von Anfang an im einstelligen Bereich bewegten.
Mal schauen, was der Winter noch so für Erlebnisse bereithält. Wenn es Anfang Oktober noch möglich war, in Lappland zu Wandern, dann bin ich da durchaus optimistisch. Berichte darüber weiterhin hier im Blog.
nils23 am 16. Oktober 10
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