Mittwoch, 25. August 2010
Destination >> Gotland
Im ganzen (postitiven) Stress der Orientation Week schnell ein kurzer Bericht über die vergangenen Tage. Das Wochenende habe ich auf Gotland, der größten Insel Schwedens, verbracht. Trotz der Zusammenstellung der Gruppe hat von der Organisation her doch alles gut geklappt: 5 Deutsche waren dabei, 1 Holländerin, 1 Italiener und 3 Studenten aus Singapur. Die drei haben sich dem Klischee von asiatischen Studenten perfekt angepasst und wirklich jede Fußmatte fotografiert. Selbst die blonden Haare auf meinem Oberarm haben Interesse ausgelöst.

Gotland 1

Das Bild ist auf der Fährüberfahrt nach Gotland entstanden. Bei dem Versuch, mir endlich diese Bräune zuzulegen, die meinem ansonsten doch recht schwedischen Äußeren noch fehlt, habe ich mir dabei erstmal einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Da sag nochmal jemand, in Schweden wäre es immer kalt.
Bei der Gelegenheit ist mir das erste Mal aufgefallen, wie schnell ich mich doch von dem ganzen Stress der letzten Monate erholt habe. Bei strahlendem Sonnenschein, leichtem Wellengang und einem sündhaft teuren aber gekühltem Bier in der Hand war alles sehr weit weg: massenhaft Referate, Hausarbeiten unter Zeitdruck und peitschenschwingende Professoren. Wäre ich in Deutschland geblieben, säße ich jetzt sicherlich wieder an irgendeiner Hausarbeit, so aber lässt es sich eindeutig besser aushalten.

Gotland 3

Gotland 4

Gotland 5

Gotland 2

In dieser Woche ist Orientation Week und die Stadt füllt sich zunehmend mit Studenten. Meine Erasmus-Koordinatorin schätzt, dass in dieser Woche ungefähr 25.000 Studenten in die Stadt kommen, man kann sich vorstellen, was das bedeutet. Ansonsten finden dauerhaft irgendwelche Kennenlernveranstaltungen statt, morgen ist ein Brunch, Samstag Fahrradtour und Sonntag Krebs-Essen. Das ist zu dieser Jahreszeit eine typische schwedische Tradition, man trifft sich (meist draußen), setzt sich lustige Hüte auf, trinkt Schnaps und isst dazu Flusskrebse. Das ganze nennt sich dann Kräftskiva und findet hier im Moment überall statt. Unter Umständen muss ich mir dafür noch ein Jackett besorgen, die Schweden sind bei der Kleiderordnung sehr streng und kleiden sich bei bestimmten Gelegenheiten sehr elegant. Da kann dann auch schonmal ein Frack vorgeschrieben sein.